Alain Berset zu Besuch in Biel zum Tag der Kranken 2018
Blumengrüsse der Spitex AareBielersee zum Tag der Kranken
Gemeinsames Mittagessen in Biel nach dem Gottesdienst zum Tag der Kranken
Heidi Hanselmann besucht Patienten am Tag der Kranken

«Wir freuen uns, wenn Auftritte in Heimen und Spitälern wieder möglich sind.»

02. Februar 2021

Meist spielen am Tag der Kranken rund 200 Musikformationen gratis in Heimen und Spitälern.

Dieses Jahr ist alles etwas anders, denn die so beliebten Anlässe sind in der gewohnten Form nicht möglich. Dies betrübt nicht nur die kranken und betagten Menschen, sondern auch die Spielerinnen und Spieler. Edith Krägi vom Verband Schweizer Volksmusik (VSV) Kanton Zürich, zu dem knapp die Hälfte aller am Tag der Kranken aktiven Musikformationen gehören, gibt Einblick in das wertvolle, ehrenamtliche Engagement und wir zeigen Ihnen mit welchen Alternativen wir die Musik trotzdem zu den kranken und betagten Menschen bringen.

Seit 2008 engagiert sich der Verband Schweizer Volksmusik (VSV) Kanton Zürich mit Gratis-Konzerten in Altersheimen und Spitälern am Tag der Kranken. Wie kam es zu diesem Engagement?
Der Impuls für Konzerte am Tag der Kranken kam vom VSV Kanton Zug genauer gesagt von Zita Schlumpf bereits einige Jahre bevor wir als VSV Kanton Zürich aktiv wurden. Einige Zürcher Formationen haben sich da angeschlossen und schon sporadisch, unabhängig aufgespielt am Krankensonntag. Beides motivierte uns als VSV ZH aktiv zu werden. Einerseits wollte man die Einsätze koordinieren und anderseits weitere Formationen motivieren, aktiv mitzumachen.

Warum ist der Tag der Kranken ein wichtiger Tag in der Agenda des VSV?
Der Tag der Kranken ist von Grund auf eine gute Sache, ist unterstützenswert und kommt sowohl bei den Musikantinnen und Musikanten als auch bei den Mitgliedern gut an. Dass die Einsätze der Formationen auch eine Möglichkeit sind auf unseren politisch und konfessionell neutralen Verband und seine Tätigkeit aufmerksam zu machen, ist eine schöne Nebensache. Wir setzen uns ein für traditionelle und neue Töne und am Tag der Kranken können wir genau dies der Öffentlichkeit zeigen.

Wie haben Sie es in den letzten Jahren geschafft, so viele Musikformationen für die Idee der Gratiskonzerte am Tag der Kranken zu gewinnen?
Geholfen hat sicherlich, dass der Tag der Kranken seit 2008 offiziell im Jahresprogramm des VSV ist. Peter Messerli, welcher damals auch den Zürcher Ländlersunntig organisiert hat, wurde zudem in dieser Sache aktiv und hat den Anlass von ursprünglich 8 Formationen auf über 60 Formationen ausgebaut. Er hatte als Musikant und Organisator des Zürcher Ländlersunntig viele Kontakte und Beziehungen zu Musikantinnen und Musikanten.

Sie selber spielen ja jeweils auch am Tag der Kranken. Inwiefern ist dieses freiwillige Engagement für Sie und die anderen Musikantinnen und Musikanten bereichernd?
Freude machen ist immer etwas Schönes. Und wenn man Musik machen kann für Leute, denen es nicht so gut geht ist es doppelt positiv.

Dieses Jahr können die beliebten Anlässe nicht stattfinden wegen Corona. Dürfen sich Institutionen, die (sobald sich die Lage beruhigt hat) ein Konzert organisieren möchten, trotzdem bei Ihnen melden?
Selbstverständlich! Wir Musikantinnen und Musikanten sind glücklich, wenn es wieder losgeht mit Auftritten. Wir alle sind dankbar für jedes Engagement, dass wir bestreiten dürfen. Und natürlich: Wenn jemand eine musikalische Idee hat – sei es für den Tag der Kranken oder später – darf er oder sie sich gerne bei uns melden.

Mit der Aktion machen Sie jedes Jahr vielen Menschen eine grosse Freude. Erhalten Sie jeweils Rückmeldungen? Wenn ja, welcher Art?
Wir erhalten von den Institutionen E-Mails, in denen sie sich bedanken und sich bereits für das darauffolgende Jahr anmelden. Auch melden sich Musikformationen und teilen uns mit, ob alles geklappt hat. An den meisten Veranstaltungsorten bekommen die Spieler und Spielerinnen zum Abschluss eine kleine Verpflegung, die von allen jeweils dankend angenommen wird. Es gibt auch Rückmeldungen von Angehörigen, die sich bei uns bedanken, weil der Anlass ihren Verwandten und Bekannten so viel Freude bereitet hat.

Was raten Sie anderen Organisationen, die neugierig geworden sind und auch etwas am Tag der Kranken realisieren wollen, haben Sie Tipps?
Aus Musikerinnensicht kann ich sagen, dass es – nebst der Genugtuung, etwas Gutes getan zu haben – immer mal wieder Anfragen gibt für andere Anlässe wie beispielsweise für eine 1. August- oder Weihnachtsfeier, an denen die Formationen für ihren Auftritt eine Gage erhalten. Der VSV Zürich steht allen Organisationen, die sich am Tag der Kranken engagieren möchten, mit Rat zur Seite.

Und zum Schluss: Gibt es ein Ereignis oder eine Begegnung rund um den Tag der Kranken, das/die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Da möchte ich den Tag der Kranken 2020 herausheben. Im Vorfeld wussten wir ja schon, dass einiges auf uns zukommen würde und rechneten mit zahlreichen Absagen seitens der Institutionen. Es haben sich auch tatsächlich drei Heime am Sonntagmorgen gemeldet, die aus Sicherheitsgründen keine Musik mehr wollten. Aber 61 Formationen haben im Kanton Zürich an diesem Sonntagnachmittag gespielt, so auch wir. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben mitgesungen, getanzt und gelacht. Es herrschte eine sorglose und ausgelassene Stimmung.

Damit am Tag der Kranken nicht ganz auf Musik verzichtet werden muss, finden Sie auf unserer Website im Bereich Aktivitäten (Filter "Ganze Schweiz") diverse Links zu Videos und die Hinweise zur Spezialsendung des Spitalradio LuZ und zum Spezialwunschkonzert des Radio Tell.

 

Bild: Edith Krägi, Präsidentin Verband Schweizer Volksmusik Zürich, spielte am vergangenen Tag der Kranken im KZU Embrach mit der Formation Örgeligruppe am Mülibach.

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